Wir lieben Podcasts!

Als Erfinder des Podcastings gelten Tristan Louis, der das Konzept im Jahr 2000 erstmals vorschlug, und Dave Winter, der es leicht modifiziert als Erster umsetzte. Anfangs ein experimentelles Nischenprodukt einzelner privater Entwickler, bildeten sich erst nur langsam themenorientierte Sendungen heraus, bis 2008 alle großen Hörfunk- und Fernsehsender eine Auswahl ihres Programms über die Podcast-Funktion zugänglich machten.

Das Format Podcast hat sich in den Folgejahren, zunächst in den USA, immer mehr etabliert. Seit etwa 2017 gibt es einen regelrechten Boom dieses Mediums; laut einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung aus dem Jahr 2021 gibt es in Deutschland rund 50.000 Podcasts. Die Podcasts rund um Literatur beschäftigen sich v. a. mit Buchbesprechungen, die Entstehung und Gestaltung von Literatur, der Verlags- und Agenturwelt.

frieda r. ist begeisterte Hörerin von Podcasts, denn sie sind informativ, unterhaltsam und inspirierend. Hört her, hier gibt es eine Reihe von Podcasts rund um Literatur!

Zunächst sind da die Podcasts von Radio- und Fernsehmoderatorinnen, oft angelehnt an Literatursendungen in Funk und Fernsehen oder von Zeitungsverlagen:

Die freie Social-Media-Expertin und Moderatorin Tina Lurz produziert mit der ebenfalls frei arbeitenden Literaturvermittlerin und Moderatorin Anne Sauer den Podcast »Monatslese«:

Alle zwei Wochen berichten die ZEIT-Literaturexpert*innen Adam Soboczynski und Iris Radisch über Literatur sowie Maja Beckers und Alexander Cammann über Sachbücher. Der Podcasts widmet sich gleichermaßen den wichtigen Neuerscheiungen, aber auch literarischen Klassikern. Hier gibt es keine literarischen Genre-Grenzen.

Unter den Podcasts gibt es die unterschiedlichsten Formate. Podcasts müssen nicht lang sein. Mal dauern sie zwanzig, dreißig oder auch sechzig Minuten, mal sind sie ganz kurz, wie zum Beispiel der Podcast »Lesestoff«, dessen Beiträge etwa fünf Minuten lang sind:

Diese und andere Podcasts werden von Radio- und Fernsehsendern produziert, entweder im Anschluss an das Programm oder als eine eigenständige Produktion, die nicht an eine Sendung in Funk und Fernsehen anschließt.

Eine hohe Reichweite haben Podcasts von Verlagen, die von Lektorinnen und Lektoren gemacht werden, und von bekannten Autorinnen und Autoren, die Sie auch auf den Bestsellerlisten finden. Die Geister scheiden sich wie so oft, je nachdem, ob Sie diese Autorin oder diesen Autor oder die Verlagsmarke mögen oder nicht.

Kritiker sehen in diesen Podcasts eher einen monopolitischen Markt, in dem Verlage Werbung für ihre Programme machen. Aufgeschlossenere Stimmen können diesen Podcasts spannende Auseinandersetzungen entnehmen und betrachten es als legitim, dass ein Verlag für sein Programm wirbt, eine Autorin oder ein Autor, der erfolgreich ist, sich vermarktet.

frieda r. gehört zu den liberalen Stimmen und empfiehlt auch Ihnen: Bleiben Sie offen! Auch erfolgreiche Menschen sind ihren Weg gegangen. Sie haben etwas zu sagen. Kritik ist wichtig, aber sie sollte produktiv sein und das kann sie nur, wenn wir uns mit dem beschäftigen, was da ist in dieser Welt, in der wir leben. Veränderung kommt von innen!

Mit den Veränderungen unserer Zeit befasst sich auch der Podcastgewinner 2023 »Fangen wir an« von Penguin Random House, in dem es weniger um erzählende Literatur und die in ihnen verhandelten Themen geht, als um das Wissen von Expertinnen und Experten, das in der Sachbuchliteratur zum Tragen kommt.

Der Podcast beschäftigt sich mit Perspektiven auf Gesellschaft, Leben und Umwelt und ganz grundsätzlich mit der Frage: Was können wir tun, auf dem Weg zu einem besseren Morgen? Fangen wir an!

Anfangen, endlich oder immer wieder, ist auch ein Thema angehender Autorinnen und Autoren. Für sie speziell können die Podcasts von Coaches und Dozenten für Kreatives Schreiben interessant sein. Andreas Schuster zum Beispiel berichtet unter anderem über den Schreiballtag und über Herausforderungen und Schwierigkeiten beim Schreiben.

Egal, welche Art Buch Sie schreiben und welches Genre Sie bearbeiten, Autorinnen und Autoren beschäftigen sich oft mit ähnlichen Fragen und Themen. Deshalb empfehle ich jedem von Ihnen auch einmal in den Podcast »Die Kinderbuchpraxis« hineinzuhören, auch wenn Sie nicht zu den Kinderbuchautor*innen gehören.

Auch der Buchhandel produziert Podcasts über Literatur wie zum Beispiel einer der größten Buchhandelsfilialisten Hugendubel. Darin kommen Personen aus Literatur, Musik, Film und Fernsehen zu Wort. Der Podcast pausiert seit Dezember 2023, aber die bereits produzierten 65 Folgen bieten bereits spannende Einblicke in die Literaturwelt.

In diesem Podcast unterhält sich die Hugendubel-Buchhändlerin Andrea mit unterschiedlichen Gästen. Die Themen sind, so heißt es in der Ankündigung, »Geschichten, die so nur das Leben schreibt, und Bücher, die man einfach unbedingt lesen will!«

Und noch einen Tipp: Auf der Webseite http://www.literaturpodcasts.de werden unabhängige deutschsprachige Literaturpodcasts vorgestellt. Warum?

Hören auch Sie gerne Podcasts? Schreiben Sie mir eine mail@frieda-r.de und erzählen Sie mir, welche Podcasts Sie am liebsten hören!

Geht es darin überhaupt um Bücher oder nur um Themen, die Sie persönlich beschäftigen? Vielleicht hat das viel mehr mit Ihrem Schreiben zu tun, als Sie denken.